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'''Canadian Consensus Criteria (CCC) - Kanadische Konsenskriterien''' - Eine von einer Gruppe von Klinikern im Jahr 2003 entwickeltes Liste von Kriterien zur Diagnose von ME/CFS. Diese werden oft als die komplexeste bzw. strengste Kriterienliste angesehen. Nicht alle CFS Patienten erfüllen diese Kriterien. Sie dienten als Grundlage für die Entwicklung der '''internationalen Konsenskriterien''' im Jahr 2011.
'''Canadian Consensus Criteria (CCC) - Kanadische Konsenskriterien''' - Eine von einer Gruppe von Klinikern im Jahr 2003 entwickeltes Liste von Kriterien zur Diagnose von ME/CFS. Diese werden oft als die komplexeste bzw. strengste Kriterienliste angesehen. Nicht alle CFS Patienten erfüllen diese Kriterien. Sie dienten als Grundlage für die Entwicklung der '''internationalen Konsenskriterien''' im Jahr 2011.


'''Coping -''' engl. - Im Zusammenhang mit Krankheiten wird von Coping-Streategien gesprochen, mit ähnlicher Bedeutung wie Krankheitsmanagement
'''Coping -''' engl. - Im Zusammenhang mit Krankheiten wird von Coping-Strategien gesprochen, mit ähnlicher Bedeutung wie Krankheitsmanagement


'''Crash''' - engl. für Zusammenbruch, Einbruch - ein unter ME/CFS Patienten gebräuchlicher Begriff, der eine Phase von gravierender Symptomverschlechterung bezeichnet, verursacht durch übermäßige Belastung, PEM, Stress, zusätzliche Infektionen etc.
'''Crash''' - engl. für Zusammenbruch, Einbruch - ein unter ME/CFS Patienten gebräuchlicher Begriff, der eine Phase von gravierender Symptomverschlechterung bezeichnet, verursacht durch übermäßige Belastung, PEM, Stress, zusätzliche Infektionen etc.

Revision as of 11:22, August 24, 2019

Glossar zu ME/CFS-relevanten Begriffen auf Deutsch

A[edit | edit source]

ANA (Antinukleäre Antikörper) ist ein Oberbegriff. Die ANA können anzeigen, ob Antikörper gegen körpereigene Zellen vorhanden sind. Sie werden dann bestimmt, wenn ein Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung vorliegt.

Autoimmunerkrankung - Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem aufgrund einer Fehlreaktion gegen körpereigenes Gewebe richtet. Das Immunsystem hält im Falle einer Autoimmunerkrankung körpereigenes Gewebe für einen Fremdkörper und bekämpft es vehement mit Abwehrzellen. Dadurch kommt es zu Entzündungesreaktionen in den betroffenen Geweben, welche Organschäden zur Folge haben können.

B[edit | edit source]

Belastungsintoleranz - (post-exertional Malaise (PEM) oder post-exertional neuroimmune exhaustion (PENE) - ist ein zentrales Symptom bei ME/CFS. Es bedeutet, dass selbst geringe Belastungen die Symptome verschlimmern und dauerhaft nachteilige Auswirkungen haben können.

C[edit | edit source]

CFS - Abkürzung für Chronic Fatigue Syndrome - Chronisches Erschöpfungssyndrom oder Chronisches Fatigue Syndrom

Canadian Consensus Criteria (CCC) - Kanadische Konsenskriterien - Eine von einer Gruppe von Klinikern im Jahr 2003 entwickeltes Liste von Kriterien zur Diagnose von ME/CFS. Diese werden oft als die komplexeste bzw. strengste Kriterienliste angesehen. Nicht alle CFS Patienten erfüllen diese Kriterien. Sie dienten als Grundlage für die Entwicklung der internationalen Konsenskriterien im Jahr 2011.

Coping - engl. - Im Zusammenhang mit Krankheiten wird von Coping-Strategien gesprochen, mit ähnlicher Bedeutung wie Krankheitsmanagement

Crash - engl. für Zusammenbruch, Einbruch - ein unter ME/CFS Patienten gebräuchlicher Begriff, der eine Phase von gravierender Symptomverschlechterung bezeichnet, verursacht durch übermäßige Belastung, PEM, Stress, zusätzliche Infektionen etc.

Celltrend - Die Firma Celltrend führt ANA Untersuchungen durch, (Methode: ELISA, Parameter z.B Anti-1-adrenergic Antibodies, Anti-2-adrenergic Antibodies, anti- Muscarinic Cholinergic Receptor 3 (M3)-Antibodies, anti-Muscarinic Cholinergic Receptor 4 (M4)-Antibodies) mit der Absicht eine Subgruppen von ME/CFS Patienten zu identifizieren. Diese können möglicherweise mit Immunoglobulin-Infusionen behandelt werden.

D[edit | edit source]

Diagnose - ME/CFS wird bislang nur über klinische Symptome definiert. Leitsymptom ist die schwere Erschöpfung, die disproportional zu einer vorhergegangenen Belastung steht und auch als Fatigue bezeichnet wird. Für die Diagnostik hilfreich sind Diagnosekriterien wie die Kanadischen Konsenskriterien und die Internationalen Konsenskriterien. Weiter gefasst sind die u.a. die Fukuda Kriterien. Für die Diagnose ist es wichtig, andere internistische und neurologische Erkrankungen, Schlafstörungen usw. auszuschliessen (Ausschlussdiagnose).

E[edit | edit source]

Energiemanagement - siehe Pacing

F[edit | edit source]

Fibromyalgie - Fibromyalgie ist ein Syndrom weitverbreiteter Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, Schlafstörungen und vermehrter Erschöpfung. Zu diesen Kernsymptomen kommen eine Reihe von Begleitsymptomen wie Morgensteifigkeit und Konzentrationsstörungen. Zur Diagnosestellung wird oft die Untersuchung druckschmerzhafter „tender points“ genutzt. Die meisten Betroffenen sind Frauen. Die Ursachen der Erkrankung sind noch nicht aufgeklärt.

G[edit | edit source]

G 93.3 - Klassifikation als neurologische Erkrankung unter ICD 10: G 93.3 bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), seit 1969, wichtig für eine offizielle Diagnose durch den Facharzt.

  • Angeführt als "93.3 Chronisches Müdigkeitssyndrom [Chronic fatigue syndrome] Inkludiert Chronisches Müdigkeitssyndrom bei Immundysfunktion, Myalgische Encephalomyelitis, Postvirales Müdigkeitssyndrom"
  • In Österreich, Deutschland und der Schweiz halten sich Ärztekammern, Krankenversicherungen, Pensionsversicherungen nicht an die Einordnung von ME/CFS als neurologische Erkrankung und stellen in Frage, ob ME/CFS überhaupt eine organische Krankheit ist. Länder, die ME/CFS als psychiatrische oder psychosomatische Erkrankung einordnen, verstoßen damit gegen die Klassifikation der WHO.

H[edit | edit source]

Hashimoto-Thyreoiditis - Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronisch verlaufende Autoimmunerkrankung, bei der aufgrund einer Fehlfunktion der körpereigenen Abwehr das Schilddrüsengewebe bzw. Bestandteile der Schilddrüse zerstört werden. Es sind zwei verschiedene Verlaufsformen bekannt: die hypertrophe Verlaufsform: Schilddrüse vergrößert sich, Strumabildung (Kropf)bildung und die atrophe Verlaufsform: die Schilddrüse verkleinert sich.

Sowohl bei der atrophen wie auch der hypertrophen Form kommt es auf Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion, wobei sich am Beginn der Erkrankung – bedingt durch die ablaufenden entzündlichen Prozesse – auch Phasen der Überfunktion zeigen können.

I[edit | edit source]

Immundefizienz - Eine Immundefizienz ist eine angeborene oder erworbene Störung in der Funktion des körpereigenen Immunsystems.

Immunopathie - Immunkrankheiten - Oberbegriff für Krankheiten, die durch eine Störung des Immunsystems hervorgerufen werden. Das Immunsystem kann entweder übermäßig, überschießend bzw. schädlich (z.B. bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen) oder unzureichend (z.B bei Immundefizienz) reagieren.

J[edit | edit source]

K[edit | edit source]

Komorbidität bezeichnet in der Medizin das Auftreten zusätzlicher Erkrankungen im Rahmen einer definierten Grunderkrankung. Diese ist diagnostisch abgrenzbar zur Grunderkrankung. Übersetzt bedeutet der Begriff Begleiterkrankung, die englische Bezeichnung lautet comorbidity.

Häufige Komorbiditäten bei ME/CFS sind:

  • Autoimmunerkrankungen: wie Hashimoto's Thyroditis, Sjögren syndrome, Diabetes mellitus II
  • Erkrankungen des Bindegewebes, Ehlers Danlos Syndrome
  • Fibromyalgie
  • Herz-Kreislauferkrankungen: POTS, OI, niederer Blutdruck
  • Gastrointestinale Erkrankungen: Reizdarm, Crohn's Disease, Leaky Gut, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Nahrungsmittelintoleranzen), Candidiasis
  • Mastzellaktivierungssyndrom
  • Neuropathien: z.B. Small Fibre Neuropathy
  • Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafapnoe, Restless Leg Syndrome
  • Überempfindlichkeit bezüglich Chemikalien: Multiple Chemical Sensitivity (MCS), Toxische Polyneuropathie

Kryptopyrrolurie/ Hämopyrrollaktamurie (KPU/HPU) wird mit zahlreichen Symptomen in Zusammenhang gebracht. Der Krankheitswert ist aber nicht allgemein anerkannt und wird zur Alternativmedizin (vor allem Orthomolekularen Medizin) gezählt. Es soll sich um eine Stoffwechselstörung handeln, bei der Zink und Vitamin B6 verstärkt zusammen mit Pyrrolen über den Urin ausgeschieden werden.

L[edit | edit source]

M[edit | edit source]

Mastzellaktivierungssyndrom - engl. mast cell activation syndrome (MCAS) - Das Mastzellaktivierungssyndrom ist eine Erkrankung, bei der die Anzahl der Mastzellen normal ist, aber übermäßige Mengen an sogenannten Mastzellmediatoren, einschließlich Histamin Freigesetz werden. Die Symptome von MCAS können denen der myalgischen Enzephalomyelitis (ME) sehr ähnlich sein, was zu Verwirrung bzw Verwechslung führen kann. Es möglich, ME und MCAS gleichzeitig zu haben.

MCAS - siehe Mastzellaktivierungssyndrom

ME - Abkürzung für Myalgic Encephalomyelitis bzw. Myalgische Encephalomyelitis

ME/CFS (Abkürzung für Myalgische Encephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom) ist eine oft schwer verlaufende chronische Erkrankung, die neben der Erschöpfung mit unterschiedlich ausgeprägten körperlichen und neurokognitiven Symptomen einhergeht.

  • Derzeit gibt es wenig Behandlungsmöglichkeiten und keine Heilung. Es wird geschätzt, dass 25% aller Erkrankten mit ME/CFS and Haus gebunden und/oder bettlägerig sind.
  • Zu den Symptomen zählen unter anderem neurologische Störungen, abnormal eingeschränkte Energieproduktion, orthostatische Intoleranz, Schlafstörungen, Schmerzen, kognitive Störungen, Immunschwäche und gastrointestinale Störungen.
  • Ein zentrales Symptom für ME/CFS ist Belastungsintoleranz (post-exertional Malaise (PEM) oder post-exertional neuroimmune exhaustion (PENE). Dies bedeutet, dass selbst kleine Belastungen die Symptome verschlimmern und dauerhaft nachteilige Auswirkungen haben können.

N[edit | edit source]

Nahrungsmittelunverträglichkeit (NMU) - Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet eine nicht-immunologische Reaktion auf Nahrungsbestandteile u.a. auf Laktose (Milchzucker), Fructose (Fruchtzucker), Histamin, Gluten.

Nährstoffmangel, Mangelerscheinungen - Mangel oder erhöhter Bedarf an Spurenelementen, Vitaminen, Mineralstoffen scheinen - im Vergleich zu gesunden Personen - überdurchschnittlich häufig im Zusammenhang mit ME/CFS aufzutreten. Häufig sind u.a. Mängel an Eisen, Magnesium, Selen, Zink, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin D

O[edit | edit source]

Orthostatische Intoleranz (OI) - die Entwicklung von Symptomen beim Aufstehen, die im Liegen gelindert werden; kann auf Dysautonomie zurückzuführen sein.

P[edit | edit source]

Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom (POTS) - eine Form der Orthostatischen Intoleranz, bei der das Hauptsymptom eine übermäßige Tachykardie aufgrund einer Positionsänderung ist (z. B. vom Liegen zum Sitzen oder Stehen).

Pacing - Energiemanagement - Die für ME/CFS Betroffene empfohlene Praxis, innerhalb des individuell verfügbaren Energierahmens zu bleiben, indem man Aktivitätsperioden mit Ruheperioden abwechselt. Diese Methode hilft, Symptomverschlimmerungen und Crashes zu vermeiden und Rückfalle zu verhindern. Manche Patienten verwenden einem Herzfrequenzmonitor als objektives Maß für die Belastung.

PEM - engl. post-exertional Malaise - siehe Belastungsintoleranz

PENE - engl. post-exertional neuroimmune exhaustion - siehe Belastungsintoleranz

Q[edit | edit source]

R[edit | edit source]

S[edit | edit source]

Sjögren syndrome - Autoimmunerkrankung, welche hauptsächlich die Schleimhäute, Speicheldrüsen und Tränendrüsen angreift. 

T[edit | edit source]

Tachykardie - (umgangssprachlich Herzrasen) ist ein anhaltend beschleunigter Puls auf über 100 Schläge pro Minute beim erwachsenen Menschen; ab einem Puls von 150 Schlägen/min spricht man von einer ausgeprägten Tachykardie.

U[edit | edit source]

V[edit | edit source]

W[edit | edit source]

X[edit | edit source]

Y[edit | edit source]

Z[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

  • C. Scheibenbogen, H.-D. Volk, P. Grabowski, K. Wittke, C. Giannini, B. Hoffmeister, L. Hanitsch: Chronisches Fatigue-Syndrom: Heutige Vorstellung zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie. In: tägliche praxis – Die Zeitschrift für Allgemeinmedizin, Heft 55, 2014, S. 567–574, PDF (abgerufen 25. Oktober 2016).